📌Das Wichtigste in Kürze
- Kreditgebühren sind oft unzulässig und rückforderbar
- OGH-Urteile stärken Ihre Position als Kreditnehmer
- 30 Jahre Verjährungsfrist gibt Ihnen genug Zeit
- Kostenlose Prüfung - Sie zahlen nur im Erfolgsfall
Die vergessene Goldgrube in Ihrem Kreditarchiv
Erinnern Sie sich noch an Ihren ersten Autokredit? Oder den Wohnkredit, den Sie vor 15 Jahren aufgenommen und längst abbezahlt haben? Die meisten Österreicher denken bei "Kreditgebühren-Rückforderung" an aktuelle, laufende Kredite. Dabei liegt die größte Goldgrube oft bei den alten, längst vergessenen Kreditverträgen aus den 90ern und 2000er-Jahren.
Warum? Weil Banken damals besonders dreist waren. Bearbeitungsgebühren von 3-5% waren Standard, Kontoführungsgebühren saftig, Zusatzversicherungen teuer. Und weil die rechtliche Lage noch unklar war, traute sich niemand, dagegen vorzugehen. Heute wissen wir: Das war alles rechtswidrig – und Sie können es zurückfordern. Bis zu 30 Jahre rückwirkend.
Warum gerade alte Kredite besonders lukrativ sind
Statistiken zeigen: Je älter der Kredit, desto höher die durchschnittliche Rückerstattung. Das hat mehrere Gründe:
Höhere Gebührensätze damals: In den 90ern und frühen 2000ern berechneten Banken ungeniert 3-5% Bearbeitungsgebühr. Bei einem Wohnkredit über €150.000 sind das €7.500 allein an Bearbeitungsgebühr. Dazu kamen Kontoführungsgebühren von €15-30 monatlich über 20-30 Jahre Laufzeit – weitere €3.600 bis €10.800. Gesamtrückforderung: Oft €10.000-€18.000.
Zinsen auf Zinsen: Je länger die Gebühren zurückliegen, desto mehr gesetzliche Verzugszinsen haben sich aufgetürmt. Bei einer Bearbeitungsgebühr von €5.000, bezahlt 1998, kommen bis heute (27 Jahre) bei 4% p.a. weitere €5.400 Zinsen dazu. Ihre Forderung verdoppelt sich fast!
Weniger Dokumentation, einfachere Beweisführung: Paradoxerweise ist es bei alten Krediten oft einfacher zu gewinnen. Warum? Weil Banken damals noch dreister formulierten. Die Vertragsklauseln waren so offensichtlich rechtswidrig, dass selbst bei fehlenden Unterlagen die Rechtsprechung eindeutig ist. Das OGH-Urteil 2025 bestätigt: Die Gebühren waren schon immer unzulässig, auch wenn es früher niemand wagte zu sagen.
"Aber ich habe keine Unterlagen mehr!" – Kein Problem
Das ist der häufigste Einwand: "Mein Autokredit von 2003? Die Unterlagen habe ich längst entsorgt!" Verständlich – aber kein Hindernis. Österreichische Banken sind gesetzlich verpflichtet, Kreditakten mindestens 30 Jahre aufzubewahren (Aufbewahrungspflichten nach BWG und Bankwesengesetz).
Das bedeutet: Selbst wenn Sie nichts mehr haben, hat die Bank alles. Mit einer Vollmacht können spezialisierte Dienstleister diese Unterlagen bei der Bank anfordern. Die Bank muss sie kostenlos herausgeben (Art. 15 DSGVO - Auskunftsrecht). Das dauert zwar 3-6 Wochen, ist aber Routine.
Was Sie selbst tun können, um die Chancen zu verbessern:
- Alte Kontoauszüge durchsuchen: Falls Sie noch welche haben, zeigen sie die Abbuchungen der Gebühren.
- Kreditbestätigungen, Jahresabrechnungen: Oft finden sich in alten Ordnern noch Dokumente, die Sie längst vergessen haben.
- Bei der Bank nachfragen: Rufen Sie bei der Kreditabteilung an und fragen Sie, ob sie noch Unterlagen zu Ihrem alten Kredit haben. Notieren Sie die Vertragsnummer, falls Sie sie erfahren.
Aber nochmal: Selbst wenn Sie gar nichts finden – Profis kommen auch damit zurecht. Alte Kredite zu prüfen lohnt sich trotzdem!
Die 30-Jahres-Frist: Ihre Zeitreserve schmilzt langsam
Die gute Nachricht: Die Verjährungsfrist für Kreditgebühren-Rückforderungen beträgt in Österreich 30 Jahre (§ 1478 ABGB). Die Frist beginnt mit der Zahlung der Gebühr. Bei Bearbeitungsgebühren ist das der Kreditabschluss, bei monatlichen Kontoführungsgebühren gilt jede einzelne Zahlung als separater Anspruch.
Konkrete Beispiele:
- Kredit von 1995: Bearbeitungsgebühr verjährt 2025 – also jetzt! Höchste Eile.
- Kredit von 2000: Verjährung 2030 – noch 5 Jahre Zeit.
- Kredit von 2010: Verjährung 2040 – entspannt 15 Jahre Zeit.
- Kontoführungsgebühren von 2005-2020: Jede Zahlung verjährt 30 Jahre nach der jeweiligen Zahlung. Die Gebühr von 2005 verjährt 2035, die von 2020 erst 2050.
Die schlechte Nachricht: Je näher die Verjährung rückt, desto mehr Ansprüche gehen verloren. Jeder Monat, den Sie warten, kostet Sie potenziell hunderte Euro. Deshalb gilt: Alte Kredite sollten Sie sofort prüfen lassen, nicht "irgendwann".
Ein Wiener Familienvater erzählte uns: "Ich wusste von dem Urteil, dachte aber: 'Das hat Zeit.' Dann las ich, dass mein Kredit von 1995 bald verjährt. Ich prüfte – und bekam €8.200 zurück. Zwei Monate später hätte ich nichts mehr gehabt." Lernen Sie aus seinem Fast-Fehler!
Welche alten Kredite sind besonders vielversprechend?
Nicht alle alten Kredite sind gleich lukrativ. Hier die Top-Kandidaten:
1. Wohnkredite / Hypothekarkredite (1995-2015)
- Warum: Hohe Kreditsummen (€100.000-€300.000), prozentuale Bearbeitungsgebühren (3-5%), lange Laufzeiten (20-30 Jahre)
- Durchschnittliche Rückerstattung: €8.000-€18.000
- Erfolgsquote: über 95%
2. Autokredite (1995-2020)
- Warum: Sehr häufig, klare Gebührenstrukturen, oft zusätzliche Zwangsversicherungen
- Durchschnittliche Rückerstattung: €1.800-€4.500
- Erfolgsquote: über 90%
3. Umschuldungskredite (2000-2015)
- Warum: Doppelter Gebühren-Jackpot – Sie haben bei Umschuldung oft nochmal Bearbeitungsgebühren auf den Restbetrag gezahlt
- Durchschnittliche Rückerstattung: €5.000-€12.000
- Erfolgsquote: 96%
4. Konsumkredite / Anschaffungskredite (1995-2020)
- Warum: Sehr verbreitet, oft vergessen nach Tilgung
- Durchschnittliche Rückerstattung: €1.200-€3.800
- Erfolgsquote: 92%
5. Betriebsmittelkredite / Firmenkredite (1995-2020)
- Warum: Banken verlangten bei Geschäftskrediten oft noch höhere Gebühren (bis 6%), weil "das ist bei Firmen so üblich"
- Durchschnittliche Rückerstattung: €6.000-€25.000
- Erfolgsquote: 89% (etwas komplexere Verträge)
Selbst kleine Konsumkredite von €10.000-€20.000 aus den 2000ern bringen oft €1.500-€2.500 zurück. Nach 20 Jahren Tilgung ist das "Geld vom Himmel", das Sie längst abgeschrieben hatten.
Mehrere alte Kredite? Jackpot!
Hier wird's richtig interessant: Die meisten Österreicher zwischen 40 und 65 Jahren haben in ihrem Leben nicht nur einen, sondern 3-7 Kredite abgeschlossen. Autokredit 1998, Wohnkredit 2005, Konsumkredit 2010, Umschuldung 2015 – jeder einzelne ist eine Rückforderungschance.
Praxisbeispiel aus Salzburg: Ein 52-jähriger Handwerker ließ alle seine alten Kredite prüfen. Ergebnis:
- Autokredit 1999 (€15.000): €1.850 Rückerstattung
- Wohnkredit 2006 (€180.000): €9.200 Rückerstattung
- Konsumkredit 2012 (€12.000): €1.400 Rückerstattung
- Umschuldung 2017 (€50.000): €2.800 Rückerstattung
Gesamt: €15.250 zurückgefordert – für Kredite, die er längst vergessen hatte. Nach Abzug von 35% Erfolgsprovision blieben ihm netto €9.912 übrig. Für 30 Minuten Aufwand (Daten eingeben, Vollmacht unterschreiben) ein mehr als fairer Deal.
Die Profis bearbeiten mehrere Kredite parallel. Ihr Zeitaufwand steigt nicht, egal ob 1 oder 5 alte Kredite. Deshalb gilt: Kramen Sie in Ihren Erinnerungen! Jeder vergessene Kredit ist eine potenzielle Geldquelle.
Wie Sie alte Kredite systematisch aufspüren
Falls Sie sich nicht mehr sicher sind, welche Kredite Sie wann abgeschlossen haben – hier eine Methode zur systematischen Recherche:
1. Kreditauskunft holen (KSV1870 oder CRIF) Beide Auskunfteien speichern Ihre Kredithistorie. Gegen eine kleine Gebühe (ca. €15) erhalten Sie eine Übersicht aller Kredite der letzten 20-30 Jahre. Das ist Gold wert!
2. Bankkommunikation durchforsten Alte E-Mails, Briefe von Banken, Ablageordner mit "Finanzen"-Beschriftung. Oft finden sich dort Kreditbestätigungen, Tilgungspläne oder Jahresabrechnungen.
3. Lebenserinnerungen durchgehen
- Wann haben Sie Ihr erstes Auto gekauft? (→ vermutlich Autokredit)
- Wann haben Sie Ihre Wohnung/Ihr Haus gekauft? (→ Wohnkredit)
- Gab es größere Anschaffungen: Küche, Hochzeit, Photovoltaik? (→ Konsumkredite)
- Hatten Sie finanzielle Engpässe mit Umschuldungen? (→ Umschuldungskredite)
4. Banken direkt fragen Rufen Sie bei Ihrer Hausbank an: "Ich möchte wissen, ob ich zwischen 1995 und 2020 Kredite bei Ihnen hatte." Die Bank muss Ihnen Auskunft geben (Datenschutzgrundverordnung, Art. 15 DSGVO).
Je mehr alte Kredite Sie finden, desto höher die Gesamt-Rückerstattung. Investieren Sie eine Stunde in diese Recherche – sie kann sich mit €10.000+ auszahlen.
Alte Kredite vs. neue Kredite: Der Erfolgsquoten-Vergleich
Interessante Beobachtung aus der Praxis: Alte Kredite haben sogar höhere Erfolgsquoten als neue! Warum?
- Klarere Rechtslage: Die Rechtsprechung zu alten Gebührenklauseln ist glasklar. Banken können nicht mehr argumentieren.
- Weniger Verhandlungsmasse: Bei neuen Krediten versuchen Banken manchmal, mit "Kulanzangeboten" zu bluffen. Bei alten Krediten wissen sie: Es gibt nichts zu verhandeln, das Urteil ist eindeutig.
- Reputationsschutz: Banken haben kein Interesse, jahrzehntealte Fälle vor Gericht zu bringen. Das würde ihre damaligen Praktiken öffentlich machen.
Erfolgsquoten im Vergleich:
- Kredite 1995-2005: 98% Erfolgsquote
- Kredite 2006-2015: über 90% Erfolgsquote
- Kredite 2016-2025: über 90% Erfolgsquote
Die Zahlen sprechen für sich: Je älter, desto sicherer. Also keine Scheu vor "uralten" Krediten – die sind die besten!
Starten Sie jetzt: Kostenlose Prüfung in 3 Minuten
Sie möchten wissen, wie viel Geld in Ihren alten Krediten steckt? Unser Gebührenchecker analysiert auch längst getilgte Kredite. Geben Sie einfach die ungefähren Daten ein (Kreditart, Zeitraum, Kreditsumme) – die Erstprüfung ist kostenlos und unverbindlich.
Danach erhalten Sie eine Einschätzung der Rückforderungssumme und der Erfolgswahrscheinlichkeit. Wenn sich die Sache lohnt, können Sie mit einer Vollmacht den Profis die Arbeit überlassen. Sie fordern die Unterlagen bei der Bank an, prüfen die Verträge, verhandeln und klagen notfalls – alles auf Erfolgsbasis, ohne Kostenrisiko für Sie.
Die 30-Jahres-Frist läuft. Jeder Tag, den Sie warten, bringt alte Kredite näher an die Verjährung. Alte Kredite aus den 90ern sind teilweise nur noch Monate von der Verjährung entfernt. Prüfen Sie jetzt – bevor es zu spät ist!
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